Sachen aufschieben

13. Oktober 2018 1 Von jule

… kann ich (wie man hier leider schon sehen konnte) ziemlich gut. Weil ich ja letzte Woche keinen Text geschrieben habe, habe ich während der Woche über dieses Thema nachgedacht.

Ich könnte für letzte Woche sagen, warum ich keine Zeit hatte, aber der eigentliche Punkt ist, dass ich das Schreiben so lange aufgeschoben habe, dass ich am Ende keine Zeit mehr hatte, beziehungsweise meine Zeitplanung war von Anfang an nicht die Beste, sie hat sich quasi nur aus Dingen zusammengesetzt, die ich schon aufgeschoben hatte.

Ich schiebe Sachen immer auf, weil ich mich schlecht aufraffen kann und Dinge dann so lange vor mir her schiebe bis sie dann wirklich erledigt werden müssen. Mein Motto lautet, Diamanten entstehen auch unter Druck. Tun sie auch, aber es wäre sicherlich nicht so ganz so schlecht, wenn man Dinge auch mal normal erledigen würde.

Ein anderer Grund warum ich Sachen sonst aufschiebe, ist, dass ich andere Sachen interessanter finde und mich zu leicht ablenken lasse. Alles erscheint mir dann einfach interessanter und spannender. Oft sind es nur banale Sachen, am Meisten ist es aber doch das Handy. Und das ist, was mich unglaublich nervt. Es hat sich so unglaublich doll in unseren Alltag integriert und wir sind regelrecht abhängig davon geworden. Einerseits wegen dem Kontakt mit anderen Menschen durch die Medien: wenn eine neue Nachricht aufploppt, gucken wir sofort, was derjenige von uns möchte. Ich sehe die Dinge oft, antworte aber dann erst mal nicht, weil ich keine Lust habe. Das sind oftmals Dinge, die warten können und unnötig sind.

Das andere Ding mit den Handys ist, dass wir alles auf ihnen haben. Termine, Musik, Spiele, Wörterbücher und andere Dinge, die fest in unseren Leben etabliert sind, wir haben also quasi gar nicht mehr die Möglichkeit, sie aus unserem Leben zu schmeißen. Und wenn wir ein Mal gucken, welcher Termin als nächstes ansteht, wird dann auf die neuen Nachrichten geguckt, dann nochmal Social Media gecheckt und zack ist man wieder abgelenkt und schiebt die eigentlich wichtigen und zu erledigenden Dinge auf.

Das Handy wegzulegen oder zumindest zu sagen, man nutzt es nur für bestimmte Dinge und ignoriert Nachrichten oder sonstiges.

Wenn ich Sachen bis zum Ende aufgeschoben habe, fällt es mir auch irgendwie leichter, mich darauf zu konzentrieren und mich nicht so leicht ablenken zu lassen.

Was aber auf jeden Fall unausweichlich ist, ist das Selber-Aufraffen. Ohne geht nichts. Wenn man das nicht selber tut, werden Dinge auch nichts, weil man sie dann nicht mit vollem Willen tut. Selber-Aufraffen ist auch die einzige Möglichkeit, schöne Dinge zu erleben. Wenn andere einen drängen, hat man oft eigentlich keine Lust, die Sachen dann zu unternehmen. Wenn man Dinge aus eigener Motivation tut, erfährt man die Dinge ganz anders, ohne Druck. Und dadurch merkt man auch, dass Sachen Spaß machen, wodurch man wieder Motivation erfährt, Dinge zu machen. Also ein Kreis.

Andererseits sind Menschen verschieden. Einige kriegen gar nichts mehr auf die Reihe, wenn sie Sachen am letzten Tag machen müssen, andere laufen dann zur Höchstleistung auf. Ich gehöre zu Letzterem, ich kriege Sachen vorher einfach nicht auf die Kette. Wenn ich’s versuche, macht mir das nur zusätzlichen Stress, den ich mir auch sparen kann, weil ich’s sowieso nicht hinbekomme. Was aber meiner Meinung nach nicht geht, ist deshalb Termine zu verpassen oder nach hinten zu verlegen.

Es ist also meiner Meinung nach okay, Sachen auf den letzten Drücker zu erledigen, dabei sollte das aber nur einen selber betreffen und nicht auf andere übergreifen.

 

Kommentare und/ oder Anregungen sind gerne erwünscht 🙂