Glücklich, wenigstens ganz viel
Ich stehe mit den Füßen im Meer, die Wellen überspülen meine Füße immer und immer wieder, ich sacke immer weiter ein. Und ich merke, wie glücklich ich eigentlich bin. Ich habe meine innere Ruhe wiedergefunden, dank der ich am Strand einfach einschlafen kann. Ich habe meine Freude für die kleinen Dinge wiedergefunden, die mich durch’s tägliche Leben begleitet und für gute Laune sorgt. Ich habe mich ein Stück weit selber wiedergefunden, ich habe mein Glück wiedergefunden, meine Dankbarkeit.
Dabei dachte ich, dass es mir schwer fallen wird. Als die Schule zu Ende war, dachte ich, mir wird die Struktur fehlen, die ich durch die Schule hatte. Ich habe Menschen hinter mir gelassen, die mich geprägt haben. Ein neuer Lebensabschnitt fängt einfach an, ich hatte das Gefühl, ins kalte Wasser geworfen zu werden. Ich war auch gar nicht allzu traurig, als ich in die Nachprüfung musste; ich hatte nichts zu verlieren und gleichzeitig noch eine Aufgabe, einen Sinn.
Aber ich habe gelernt, dass ich diese Aufgabe überhaupt nicht benötige. Ich habe gelernt, auch mal einen Tag lang nichts zu tun, nichts zu erledigen, mir selbst zu widmen. Ich habe einfach mehr Zeit für mich selber, um über mein Leben nachzudenken. Und das tut mir unglaublich gut.
Vielleicht war es deshalb in letzter Zeit etwas still hier. Ich schreibe eher, wenn es mir nicht so gut geht. Aber ich möchte auch über diese Positivität sprechen und schreiben, die ich im Moment in mir trage, die mich glücklich macht. Ich sehe viele Dinge wieder anders, rege mich nicht mehr so viel über Kleinigkeiten auf (Autofahren zählt eindeutig als Ausnahme!!). Ich habe darüber nachgedacht, was ich schon alles erlebt habe. Und das ist eigentlich ganz schön viel mit 18 Jahren. Nicht nur von meiner Entwicklung und meiner Einstellung her, sondern auch wo ich schon alles im Urlaub war, was ich für tolle Menschen um mich herum habe, was ich alles erleben kann, dass ich mit 18 Jahren schon in drei Ländern gelebt haben werde… das ist mehr als viele andere Menschen in meinem Alter erleben und bedeutet mir unheimlich viel.
Ich wollte diesen Beitrag schon länger schreiben, aber mir hat lange der Kick gefehlt. Und heute Morgen kam er, nach einer blöden, schlaflosen Nacht, im Halbschlaf. 7.32h, der Wecker klingelt das erste Mal, Radio. Ich stehe auf, stelle ihn auf Schlummern. 7.37h, ein anderes Lied läuft im Radio, ich stelle den Wecker komplett aus, lege mich wieder hin. 7.40h, mein Handy klingelt, Schlummern. Die Wecker von 7.45h bis 8.15h bekomme ich gar nicht mit, obwohl sie im fünf-Minuten-Takt folgen. Danach entschließe ich mich, mich auf meinen letzten Wecker zu verlassen, den um 9h. Obwohl ich eigentlich um 9.30h los muss. Aber Aufstehen klappt bei mir eigentlich nie. Als der Wecker um 9h klingelt, stelle ich widerwillig den Flugmodus aus und WLAN an. Durch das Vibrieren von den Nachrichten werde ich normalerweise immer wieder wach. Ich schaue auf mein Handy, ob es irgendwelche wichtigen Nachrichten gibt. Eine von meiner Mutter, ob ich mich morgen um den Hund kümmern kann. Ich scrolle weiter runter. Und entdecke eine e-mail, denke, ich verlese mich. Das kann nicht sein, nach einem Monat. Und das war mein Kick an positiver Energie heute. Ich habe nämlich gemerkt, dass Positivität zu positiven Reaktionen führt. Und dank diesem Kick war ich nur 5 Minuten zu spät.
Vor einem Monat wollte ich Dinge tun, einfach nur, weil ich dachte, es würde mir selbst helfen. Ich wollte doof sein, negativ sein, ohne Grund. Ich habe mich aber dann doch dagegen entschieden und stattdessen gesagt, was gut gelaufen ist. Und das war eine der besten Entscheidungen, die ich jemals getroffen habe. Eben weil diese Positivität zurück gekommen ist und mich darin nochmal bestärkt hat! (:
Das ist genau so wie mit den Spiegelneuronen: wenn ihr auf der Straße läuft, lächelt fremden Menschen mal zu. Sie werden zurück lächeln ohne nachzudenken, eine menschliche Reaktion. Nur wer diese Reaktion unterdrückt, lächelt nicht. Ich finde das sehr schön, weil es eben zeigt, dass wir doch noch im Grunde einen positiven und freundlichen Kern haben. (:
Der Titel stammt von ,,Glücklich, wenigstens ein bisschen“. Irgendwo in diesem Haus muss ein Buch sein, das so heißt oder eine Karte hängen, wo der Spruch drauf steht, ich kann es nur leider nicht finden. Aber der Spruch spukt mir in Kopf herum und ich finde ihn ganz passend (:
Übrigens: wenn jemand jemanden kennt, der jemanden kennt, der gerne Bilder haben möchte: ich habe noch circa zehn Stück, die in einem Café hingen, die ich selber nicht verwenden kann und gerne verkaufen und weitergeben würde. Also: gerne bei mir melden (: (skrollan.j@web.de)