Dankbarkeit

7. Juli 2018 1 Von jule

… ist für viele nicht mehr selbstverständlich. Das Essen schmeckt hier nicht, der Sitz im Flugzeug ist nicht bequem, das Zimmer dreckig und die Betten sind zu unbequem. Sätze, die ich mir in der letzen Woche unglaublich oft anhören durfte, eigentlich eher musste. Unglaublich anstrengend für alle, die um die Leute herum sind, die dauerhaft so reden. Solche Aussagen lösen in mir, und ich denke mal auch in anderen, schlechte Laune aus, weil sie einfach so unglaublich viel Negativität verbreiten. Dabei denke ich, dass Positivität so einfach ist, zum Beispiel durch Dankbarkeit. Ja, vielleicht schmeckt das Essen gerade nicht, trotzdem hast Du was, Du hast die Chance, das Essen einer anderen Kultur zu probieren. Ja, vielleicht ist der Sitz im Flugzeug nicht bequem, Du hast aber trotzdem die Chance, zu fliegen, Dich schnell von A nach B zu bewegen. Und für andere Leute bedeutet das alleine schon sehr viel. Ja, vielleicht ist das Waschbecken im Hostel-Zimmer nicht zu 100-prozentig sauber und Du weißt nicht, ob das jetzt Dreck an der Wand ist oder Putz, trotzdem hast Du die Möglichkeit, eine neue Stadt zu erkunden und hast dabei noch eine Unterkunft, in der Du wohlbemerkt nur schläfst. Und dass das Bett unbequem ist, wirst Du auch überleben, es ist nur eine Nacht, vielleicht 7 Stunden Schlaf Deines gesamten Lebens.
Essen, das uns schmeckt, bequeme Sitze und Betten und saubere Zimmer sind Dinge, die für uns selbstverständlich sind, deshalb nehmen wir sie gar nicht mehr richtig wahr, wenn sie da sind. Wenn sie aber fehlen, also negativ auffallen, fängt man an, sich zu beschweren. Wenn wieder alles normal ist, man sie wieder hat, denkt man schon wieder nicht darüber nach, vielleicht freut man sich ein Mal kurz, das ist aber bei den meisten schon das Höchste. Und das finde ich persönlich sehr schade, weil das Leben mit Positivität so viel schöner, leichter und angenehmer ist. Wenn wir Dankbarkeit nach außen zeigen, löst das nicht nur Positivität in einem selber aus, sondern auch in den Menschen, die um einen herum sind. Es würde auch schon genügen, wenn jeder in sich selber dankbar wäre, von mir aus auch nur in sich drin. Dann hat man nämlich Positivität in sich, die man nach außen ausstrahlt, ob bewusst oder unbewusst ist egal. Und durch diese Positivität sieht man die Welt mit ganz anderen Augen, als einen viel schöneren Ort, sie versüßt einfach das Leben.
In meinem Leben läuft bei bestem Willen nicht alles gut. Und trotzdem bin ich dankbar. Dafür, dass ich leben darf, dass ich hier geboren bin und dadurch viele Chancen habe. Dass meine Eltern und meine Familie mich unterstützen, dass ich tolle Freunde habe, an die ich mich immer wenden kann, die mir immer weiterhelfen, mich unterstützen und an meiner Seite stehen. Dass ich die Möglichkeit habe, so viel zu reisen, dass ich die Welt sehen darf. Dass ich mich zu einem eigenständigen Menschen entwickeln darf, eine eigene Persönlichkeit haben darf und dass das auch akzeptiert wird.
Aber auch für die negativen Dinge in meinem Leben bin ich dankbar. Klar, ohne sie wäre das Ganze vielleicht einfacher – aber auch langweiliger. Auch sie formen mich zu dem Menschen, der ich bin, sie machen mich stärker und fordern mich vor allem. Dadurch habe ich die Chance, mich weiterzuentwickeln, meinen Charakter noch weiter zu formen und zu stärken. Auch Personen, die mir das Leben nicht einfach machen, die ich nicht leiden kann oder mit denen ich Auseinandersetzungen habe, bin ich dankbar. Auch sie wecken Kampfgeist in mir und helfen mir bei der Entwicklung meines Charakters.
Wenn jetzt jeder in sich geht und drei Sachen aufzählt, für die er oder sie dankbar ist, trägt er oder sie Positivität in sich. Es kann das leckere Mittagessen, die schöne Wohnung, das Kompliment letzte Woche, die letzte Reise, die Beziehung oder sonst was sein, ich denke einfach nur, dass es wichtig ist, sich solche Dinge vor Augen zu führen, um ein schönes Leben zu leben. Versucht das doch einfach mal 🙂